Liebe Patientinnen, liebe Patienten,

herzlich willkommen auf der Website meiner Praxis für Traumatherapie in München!

In den letzten Jahren habe ich als Heilpraktiker für Psychotherapie mich intensiv mit der sogenannten enaktiven Traumatherapie befasst, die in den letzten Jahrzehnten von Ellert Nijenhuis in Zusammenarbeit mit Cathy Steele und Onno van der Hart entwickelt wurde.
Die enaktive Traumatherapie befasst sich mit der Behandlung von Traumafolgestörungen. Und zwar insbesondere mit der Behandlung von Folgen sogenannter chronischer Traumatisierung, das heißt wiederholter traumatischer Ereignisse, wie beispielsweise Gewalterfahrungen im Kindes- oder/und Erwachsenenalter, sexuellen Gewalterfahrungen im Kindes- oder/und Erwachsenenalter, aber auch Vernachlässigung in der Kindheit. Derartige Traumafolgestörungen können durch eine Vielzahl von Symptomen in Erscheinung treten, wie beispielsweise Depression, Zwang, Angst, psychosomatische und somatoforme Symptome, Amnesien, aber auch selbstverletzendes Verhalten und Suizidalität. Diese Liste ist keineswegs vollständig, sondern soll nur auf die Vielzahl möglicher Symptome hinweisen. Der Fachausdruck für eine solche Störungen heißt komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS).
Eine besondere Folge chronischer Traumatisierung kann die Teilung der Persönlichkeit in mehrere sogenannte Persönlichkeitsanteile sein. In diesem Fall spricht die Fachwelt von einer strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit und von dissoziativen Störungen. Auch eine solche Dissoziation kann sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome zeigen. Und auch mit der Behandlung der strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit befasst sich die enaktive Traumatherapie.

Ich würde mich freuen, Ihnen helfen zu können!

Herzlich, ihr Daniel Bembé.

Über enaktive Traumatherapie

Um einen kleinen Einblick in die enaktive Traumatherapie zu geben, möchte ich ein Zitat aus Ellert Nijenhuis' Buch „Die Trauma-Trinität: Ignoranz – Fragilität – Kontrolle“ anführen. Dort heißt es:

„Eine enaktive Traumabehandlung beruht nicht auf einem eng umschriebenen Protokoll oder auf einer Mehrzahl solcher Protokolle. Sie stellt keine festgelegte Menge psychotherapeutischer Maßnahmen dar, die man kochbuchartig anwenden könnte. Und sie besteht auch nicht aus Rezepten oder Manualen, die mehr oder weniger einer herrschenden Meinung entsprechen. Es ist vielmehr mein Ziel, einen breit anwendbaren traumatherapeutischen Ansatz aufzuzeigen und nachvollziehbar zu machen, der Autonomie und Selbststeuerungsfähigkeit traumatisierter Patientinnen und Patienten umfassend anerkennt und schätzt.

Bei der enaktiven Traumatherapie stehen wir Patienten gegenüber, begreifen sie als Menschen, die danach streben, ihren Handlungsspielraum auszuweiten und ihre Heilungskräfte einzusetzen, um eine gewaltige Verletzung zu heilen, die ihnen ihr Leben beigebracht hat und die sie nur selbst heilen können, wenngleich mit steter Unterstützung und mit stetem Coaching anderer Menschen. Traumatherapeuten sind ausgebildete Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten und werden daher als die Profis angesehen, die traumatisierten Menschen als Coaches dienen können. Sollten sie selbst auch traumatisiert worden sein, haben sie inzwischen die Fähigkeiten entwickelt und ausgearbeitet, die sie benötigten, um ihre eigenen Verletzungen und ihren Schmerz in ausreichendem Maße selbst zu heilen, um nun dieser Aufgabe gewachsen zu sein.

Traumatherapeuten handeln als Coaches und schreiben ihren Patientinnen nicht vor, wie die Behandlung zu verlaufen hat. Vielmehr holen sie ihre Patientinnen flexibel dort ab „wo sie stehen“, egal wo das gerade sein mag. Von „hier aus“ ermutigen sie ihre Patientinnen und laden sie dazu ein, sich auf neue, bessere, kreativere Handlungsweisen einzulassen. Diese Handlungsweisen sind jeweils solche, die die Patientinnen gern entwickeln oder stärken wollen. Sie sind ihnen grundsätzlich bereits möglich und bilden die Schritte auf dem Weg zur Heilung – auf dem Pfad zum Ganzwerden.

Dieses „Ganzwerden“ entspricht einer neuen Organisation der Person. Manche Patientinnen haben das Dasein als phänomenale Ganzheit vor der erfolgreichen Behandlung ihrer dissoziativen Störung nie erlebt. Manche haben ihr ganzes bewusstes Leben lang schon in dissoziativer Daseinsweise verbracht. Auch bedeutet die volle Wiederherstellung der seelischen Gesundheit bei Menschen, die vor der Traumatisierung als phänomenale Ganzheit gelebt haben nicht, dass sich diese Einheit identisch wieder einstellt. Das Leben verläuft dynamisch. Alles Lebende ist in ständiger Bewegung und Veränderung. Daher gibt es hier keine originale phänomenale Ganzheit, die restituiert werden könnte. Eine dissoziative Störung zu behandeln gleicht in nichts dem Zusammenleimen eines zerbrochenen Krugs.

Ich wiederhole es: Es ist eine der grundsätzlichen Einsichten der enaktiven Traumatherapie, dass es wirklich nicht die Behandler und die klinischen Interventionen sind, welche in den Patienten zu Veränderungen führen. Da sie sich selbst organisierende Systeme sind, können nur die Patienten selbst Veränderungen herbeiführen. Das bedeutet nicht, dass Patienten oder irgendwer isoliert vom Rest der Welt existiert. Im Gegenteil: Wie jeder Organismus fassen unsere Patienten einen Teil der sie umgebenden Welt in sich. Sie sind in diesem Sinne notwendigerweise Organismus-Umwelt-Systeme (Järvilehto, 1998a, 1998b, 1999a, 2000a, 2000b). Und Behandler sind natürlich ebensolche Organismus-Umwelt-Systeme. Diese Gemeinsamkeit erlaubt es Patienten und Behandlern, jedenfalls dem Grundsatze nach, eine gemeinsame Umwelt zu bilden. Was die Veränderung schließlich hervorbringt ist die Begegnung von Patient und Behandler. Indem sie sich in einem fortgesetzten Tanz der Koordination, Kooperation und Kommunikation bewegen, erschaffen Patienten und Behandler eine gemeinsame Umwelt, die im Sinne Gibsons eine Veränderung anbietet und ermöglicht (Gibson, 1977, 1979: affordance oder Aufforderungscharakter einer Sache, Anm. d. Ü.). Diese handelnd hervorgebrachte Umwelt ermöglicht es Patient und Behandler, ein gemeinsames Ergebnis anzustreben: Nämlich den Handlungsspielraum dieses Patienten zur Überwindung seines Traumas zu vergrößern und damit seine Fähigkeit zu steigern, neue und sinnvolle Handlungsweisen auszuführen.“

(Ellert Nijenhuis, Die Trauma-Trinität: Ignoranz – Fragilität – Kontrolle, Band III: Enaktive Traumatherapie, Seite 8 ff.)

Über mich

Nach einer ersten Ausbildung in der körperorientierten Traumatherapiemethode Somatic Experiencing nach Peter Levine im Sommer 2015 habe ich mich in den letzten Jahren intensiv der von Ellert Nijenhuis und KollegInnen entwickelten sogenannten enaktiven Traumatherapie zugewandt.

Neben Ellert Nijenhuis sei hier auf seine WegbegleiterInnen Kathy Steele, Onno van der Hart und Suzette Boon hingewiesen sowie auf ihre Bücher „Das Verfolgte Selbst“ (junfermann, 2008) und „Die Trauma-Trinität: Ignoranz – Fragilität – Kontrolle“ (Vandenhoeck + Ruprecht, 1019).
Natürlich gibt es noch weitere Fachliteratur dieser sowie weiterer AutorInnen; im deutschsprachigen Raum sei auf Michaela Huber hingewiesen.

Momentan befinde ich mich noch am Beginn meines Berufslebens als Traumatherapeut und nehme daher engmaschig Supervision bei erfahrenen KollegInnen wahr. Daneben besuche ich fortlaufend traumatherapeutische Fort- und Weiterbildungen.

 

Qualifikation zum Traumatherapeuten

Heilpraktiker, beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie, nach HeilprG (abgelegt am Gesundheitsreferat München)

2015 Somatic Experiencing (SE) (Institut Neuro Tracking, Seitenstätten, Österreich)
2015 Healing the Sexual Wound (Peter Levine, Weggis, Schweiz)

2020 Traumatherapie in einer unsicheren Welt (Kathy Steele)
2020 Treating Trauma-related Dissociation (Suzette Boon)
2021 Grundkurs Enactive Trauma Therapy (Ellert Nijenhuis, Paris)
2022 Fortschrittskurs Enaktive Traumatherapie (Ellert Nijenhuis und KollegInnen, München)
2022 Grundkurs Enaktive Traumatherapie (Ellert Nijenhuis und KollegInnen, Hamburg)
2023 Fortschrittskurs Enaktive Traumatherapie (Ellert Nijenhuis und KollegInnen, Hamburg)
2023 Meisterkurs Enaktive Traumatherapie (Ellert Nijenhuis, Eibelstadt bei Würzburg)
2023 Conference Enactive Trauma Therapy (Leuven, Belgien)
2024 Aufbauseminar Enaktive Traumatherapie: Verlangen und Streben von Traumatherapeut:innen (Ellert Nijenhuis und KollegInnen, Hamburg)
2024 Seminar Enactive Trauma Therapy: The Longing and Striving of Therapists (Ellert Nijenhuis und KollegInnen, Bergen, Norwegen)
2024 Aufbauseminar Enaktive Traumatherapie: Der gegenwärtige Moment und Ort in der Traumatherapie (Ellert Nijenhuis und KollegInnen, Hamburg)
2024 Meisterkurs: Enaktive Traumatherapie in Gang bringen und erhalten (Ellert Nijenhuis, Eibelstadt bei Würzburg)

 

Biografie

seit 2015 verschiedene berufsbegleitende Ausbildungen in Traumatherapie, siehe oben

danach Dozent für Mathematik und Statistik an verschiedenen Fachhochschulen in München

2011 Promotion in Mathematik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München

2005 Diplom in Mathematik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München

1997 Abitur an der Rudolf-Steiner-Schule München-Schwabing

geboren 1978 in München

Kosten

Als Heilpraktiker für Psychotherapie rechne ich die Kosten von 85 Euro pro Stunde direkt mit Ihnen ab. Es gibt allerdings Kranken- oder Zusatzversicherungen, die Behandlungen bei Heilpraktikern teilweise oder komplett übernehmen.

Kontakt und Impressum

Meine Praxis befindet sich in einer großen Gemeinschaftspraxis in der Nußbaumstraße 14 in 80336 München in der Nähe des Sendlinger Tors.
Zeitweise teile ich mir aber auch auch einen Therapieraum mit einer Kollegin in der Landshuter Allee in 80637 München.

Meine Telefonnummer und Email-Adresse finden Sie weiter unten.

 

Impressum

 

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